Kihnu – Insel (Estland)

Kihnu  ist eine Insel in der Ostsee. Mit einer Fläche von 16,4 km2 ist sie die siebtgrößte Insel Estlands. Die Länge der Insel beträgt 7 km und die Breite 3.3 km.

Die DokuEin Jahr auf Kihnu in Estland: Leben zwischen Leichtigkeit“ von Julia Finkernagel (Regisseurin) zeigt das Ringen von Jungen und Alten um den Erhalt der  kulturellen Identität und deren Integration mit modernen Entwicklungen über den Verlauf eines Jahres.

https://www.youtube.com/watch?v=8g3QpEhepL4

 

Die Insel hat ein sandiges Innere und eine felsige Küste mit mehr als fünfzig Inselchen, die einen wichtigen Nistplatz für Vögel bilden. Entlang der Dünen, Strandkämme und Sande des östlichen Teils erreicht die Insel ihre maximale Höhe von 29,6 m über dem Meeresspiegel.

 

Geographie

Kihnu liegt rund 12 Kilometer südlich der Halbinsel  Tõstamaa in der Rigaer Bucht. Die Gemeinde Kihnu umfasst außer der Hauptinsel noch einige unbewohnte Kleinstinseln, insgesamt eine Fläche von 16,65 km².

 

Auf der Insel leben etwa 700 Menschen, von denen 70 Grundschüler sind (weiterführende Schulen existieren nicht). Es gibt 4 Dörfer: Lemsi, Linaküla, Rootsiküla und Sääre. Man kann Kihnu mit dem Flugzeug von Pärnu (15 Minuten) oder mit der Fähre von Pärnu (3 Stunden) oder Manilaid (1 Stunde) erreichen, und wenn das Meer im Winter gefroren ist, kann man über das Eis zur Insel fahren.

 

Klima

Die durchschnittliche Tagestemperatur schwankt von -3 Grad Celsius  im Februar und +18 Grad Celsius im Juli / August.

 

Kultur

Über viele Jahre sind die Männer von Kihnu häufig auf See gefahren, während die Frauen die Insel führten und die Hüter des kulturellen Erbes der Insel wurden, das Kunsthandwerk, Tanz, Spiele und Musik umfasst. Die Musik ist ein wichtiger Teil der Traditionen der Insel und begleitet Kunsthandwerk, religiöse Feste und andere Feiern. Antike Lieder im Stil der Runen sind ebenso wie die traditionelle Kleidung zentraler Bestandteil der Kultur.

 

Kleidung

Kleidungsstücke sind mit Dekorationen und leuchtenden Farben geschmückt, die alte Legenden und Gedichte symbolisieren.

Die traditionelle Tracht (längsgestreifte farbige Wollröcke) tragen allerdings nur noch wenige Frauen im Alltag. Die Röcke werden nicht gewaschen, weswegen es verschiedene Formen von „Unterkleidung“ (z.B. Leggins) gibt. Nur verheiratete Frauen tragen zusätzlich eine Schürze über dem Rock.

 

UNESCO

Die Aufnahme des Kulturraums der Insel in die von der UNESCO geführte „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit “ fand Kihnu 2003 bzw. 2008 aufgrund seiner im Vergleich zum Festland noch relativ lebendigen Traditionen und des eigentümlichen Dialekts.

Die Aufnahme in die Liste der Unesco erfolgte durch die Fürsprache des in Estland weithin bekannten Dokumentarfilmers Mark Soosaar, der Frau des ehemaligen Staatspräsidenten Arnold Rüütel sowie der Volkskundlerin Ingrid Rüütel.

Der Unesco Status fördert den Tourismus, der eine der wenigen Einnahmequellen darstellt.

 

Sprache

Die Einwohner von Kihnu sprechen einen estnischen Dialekt (schwer verständlich für Festland-Esten), der manchmal als eigenständige Sprache angesehen wird und viele Elemente aus dem Schwedischen enthält.

 

Kihnu Virve

Virve-Elfriide Köster (geb. Haavik , 1928 in Pärnu) ist ist eine estnische Volkssängerin deren Musikstücke 2009 in Estland die meistverkauften eines estnischen Musikers waren. Als sie zur Schule ging wurde in Estland noch Deutsch gesprochen. Im Jahr 2010 erhielt sie ihre erste Goldene Schallplatte – da ist noch Luft nach oben ;-).

 

Mopeds

Die Insel ist berühmt für die kleinen Motoräder mit Beiwagen (auf denen auch die Touristen und ihre Koffer transportiert werden). Dem Vernehmen nach tragen die Einheimischen nur dann einen Helm, wenn sie wissen, dass die Polizei (oder ein Fernsehteam) auf die Insel kommen. Die jährlich stattfindende „Moped-Parade“ ist die Ouvertüre zum 3-tägigen Meeresfestival.

 

 


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