Die Doko „Arbeit ohne Sinn“ (2022) beschreibt die Grundlagen und Absurditäten im Leben von Angestellten in der moderen Wirtschaft.
Einer Untersuchung zufolge sind weltweit nur 13 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in ihren Job engagiert. 64 Prozent sind ihrer Arbeit gegenüber gleichgültig .
Überflüssige Meetings, endloser Papierkram (bzw. Emails) und inkompetente Manager scheint es überall auf der Welt zu geben.
Die Dokumentation (90 Minuten) des finnischen Regisseurs John Webster schaut hinter die glänzenden Fassaden moderner Unternehmen:
Sie analysiert wie das System entstanden ist und wie es heute immer noch durch unser Schulsystem unterstützt wird (siehe auch den Film „Bildungsgang“). Persönliche Geschichten, wissenschaftliche Hintergründe zu Burnout und Management-Methoden werfen die Frage auf:
Warum machen wir das so? Wir als Gesellschaft schaffen den Menschen ein Umfeld um notwendige, nützliche Arbeit zu leisten. Aber wir machen es so, dass sie daran kaputt gehen. Und dann sind sie weg.
Wie bekommen wir es hin, das Arbeitsumfeld weitestgehend so zu gestalten, das Menschen darin waschen und gediehen können?
Link zur Mediatek https://www.arte.tv/de/videos/089133-000-A/arbeit-ohne-sinn/
Verfügbar: vom 13/12/2022 bis 12/12/2023
Eingeordnet und kommentiert werden ihre Aussagen vom Anthropologen David Graeber und der Psychologin Christina Maslach.
Ein sehr engagierter und empfehlenswerter Film über die heutige Arbeitswelt.
Der Film referenziert auch auf das 20-seitige „Simple Sabotage Field Manual“ (1944; „Sabotage-Handbuch“)
Es handelt sich um durchaus ernstgemeinte Vorschläge des US-Geheimdienstes, um mit Sabotageakten den Feind zu schwächen. Mit Hilfe dieses Büchleins sollten eingeschleuste Mitarbeiter von innen heraus gegen das NS-Regime aktiv werden.
William J. Donovan, der damalige Direktor des OSS (Office of Strategic Services, der Vorläufer der CIA), kam auf die Idee, dass das kleine Handbuch auch ein wunderbares Nachschlagewerk für ganz normale Menschen im Machtbereich der Nazis sei. Um diese zu ermutigen, das Regime zu schwächen, ordnete er an, die Informationen aus dem Handbuch über Pamphlete und den Rundfunk möglichst weit zu verbreiten.
Einige Auszüge:
(a) Organisationen und Konferenzen
(1) Bestehen Sie darauf, alles auf dem „Dienstweg“ zu erledigen. Lassen Sie niemals zu, dass Abkürzungen genommen werden, um Entscheidungen zu beschleunigen.
(2) Halten Sie „Reden„. Reden Sie so oft wie möglich und so lange wie möglich. Veranschaulichen Sie Ihre „Punkte“ durch lange Anekdoten und Berichte über persönliche Erfahrungen. Zögern Sie nie, ein paar passende „patriotische“ Bemerkungen zu machen.
(3) Wenn möglich, verweisen Sie alle Angelegenheiten an Ausschüsse zur „weiteren Untersuchung und Prüfung“. Versuchen Sie, die Ausschüsse so groß wie möglich zu machen – nie weniger als fünf.
(4) Bringen Sie irrelevante Themen so häufig wie möglich zur Sprache.
(5) Feilschen Sie um präzise Formulierungen von Mitteilungen, Protokollen und Beschlüssen.
(b) Manager und Vorgesetzte
(2) Befehle „missverstehen„. Stellen Sie endlose Fragen oder führen Sie einen langen Schriftwechsel über solche Aufträge. Streiten Sie sich über sie, wenn Sie können.
(3) Tun Sie alles, um die Lieferung von Aufträgen zu verzögern. Auch wenn Teile eines Auftrags schon vorher fertig sind, liefern Sie ihn erst, wenn er vollständig fertig ist.
(6) Teilen Sie bei der Arbeitseinteilung immer zuerst die unwichtigen Arbeiten aus. Achte darauf, dass die wichtigen Arbeiten an ineffiziente Arbeiter mit schlechten Maschinen vergeben werden.
(9) Bei der Schulung neuer Mitarbeiter unvollständige oder irreführende Anweisungen geben.
(10) Um die Arbeitsmoral und damit die Produktion zu senken, seien Sie nett zu ineffizienten Arbeitnehmern; geben Sie ihnen unverdiente Beförderungen. Benachteiligen Sie leistungsfähige Arbeitnehmer; beschweren Sie sich zu Unrecht über ihre Arbeit.
(11) Halten Sie Konferenzen ab, wenn kritischere Arbeiten zu erledigen sind.
(13) Multiplizieren Sie die Verfahren und Genehmigungen, die mit der Erteilung von Anweisungen, Gehaltsschecks usw. verbunden sind. Sehen Sie zu, dass drei Personen alles genehmigen müssen, wo eine Person ausreichend wäre.
(14) Wenden Sie alle Vorschriften bis auf den letzten Buchstaben an.
In diesen 2 Dokumentationen gibt Prof. Dr. Nieschmidt Einblicke über die auch durch die christliche Religion (Katholizismus, Protestantismus, Calvinismus) definierte Tradition von Arbeit. Also eine historische Herleitung des Begriffs „Arbeit“.
Mitarbeiterführung auf dem Prüfstand – Führungshandeln statt Führungstechniken
Zudem erläutert er anhand von Beispielen aus der Praxis das Thema Mitarbeiterführung und die potentiellen Konflikte. Sehr zu empfehlen!
Die physikalische Definition der mechanischen Arbeit lautet W = F ⋅ s oder „Arbeit ist gleich Kraft mal Weg“. Dabei wirkt die Kraft F auf einen Körper, der in Richtung dieser Kraft eine Strecke der Länge s zurücklegt.
Die Leistung P ist der Quotient aus verrichteter Arbeit Δ W (oder dafür aufgewendeter Energie Δ E) und der dazu benötigten Zeit Δ t.