Inside Nordkorea – Im Strahl der Sonne

Unter dem Titel „Im Strahl der Sonne“ veröffentlichte der russische Regisseur Vitaly Mansky (*1963) im Jahr 2015 eine ganz besondere Doku.

Der Film begleitet ein Jahr lang das 8-jährige Mädchen Zin-mi, die mit ihren Eltern in Pjöngjang, der Hauptstadt Nordkoreas, lebt. Der Dokumentarfilm zeigt viele Szenen aus ihrem Alltag: den Weg zur Schule, das gemeinsamen Abendessen mit ihren Eltern oder eine wichtige Schulaufführung.

Eifrig arbeitet Zin-mi auf ihre Aufnahme in den „Sozialistischen Jugendverband“ hin, durch  die sie am Tag des „strahlenden Sterns“ (dem Geburtstag des ehemaligen Diktators Kim Jong-il (1941 – 2011)) zum vollwertigen Mitglied des sozialistischen Staates wird.

 

Dreharbeiten

Zwei Jahre hatte sich Mansky um eine Drehgenehmigung in Nordkorea bemüht und musste dafür ein festes Drehbuch vorlegen, Abweichungen waren natürlich verboten. Die Familie des Mädchens Zin-mi, die er porträtiert, war ihm zugeteilt worden.

Doch der gewiefte Regisseur trickste die Kontrolleure aus, indem er die Propaganda-Inszenierungen während der gesamten Dreharbeiten heimlich filmte. So werden wir Zeuge der Proben mit Vorzeigekameraden, sehen wie Komparsen angeleitet werden und die Protagonisten ihre Texte in der Musterwohnung auswendig lernen.

Es ist ein ruhiger Film mit  ästhetischen Bildern, die ein Sprecher mit Hintergrundinformationen kommentiert, die durch die Propagandaaufnahmen eigentlich vorenthalten werden sollten.

 

Die Doku lief Anfang 2016 in den deutschen Kinos, und ist auf YouTube nur als Trailer verfügbar. Die ARD zeigte die Doku am 19. Oktober 2016 unter dem Titel „Inside Nordkorea“, er ist aber in der Mediathek nicht mehr vorhanden.


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