Humor unterm Hakenkreuz

Insbesondere in Diktaturen floriert der subversive Witz. Eine neue Doku der ARD befasst sich mit dem Humor im Dritten Reich. Eine Handvoll Nazi-Sketche und ein launiger Titel.

Humor konnte wortwörtlich tödlich sein in Nazi-Deutschland. Gleichwohl blühte der Flüsterwitz mindestens so sehr wie die verordnete Fröhlichkeit der Ufa-Filme und die aufgesetzt gute Laune der Gassenhauer aus der Retorte. Regeln, was noch ungefährlich war und was schon lebensgefährlich, gab es nicht.

 

Anfangs versuchen die braunen Machthaber noch, die Satire für sich zu instrumentalisieren. Mit zunehmender Machtausübung schwindet das Interesse Hitlers und seiner Stellvertreter am Humor. Wer an falscher Stelle lacht, wird aus der Menge herausgefischt. Einzig antisemitischer Humor wird von Staats wegen forciert und salonfähig gemacht.

 

Heil Hitler, das Schwein ist tot!

https://www.youtube.com/watch?v=QBujse-d3jQ

Regie: Rudolph Herzog

 

Hier der Witz als Text einmal ausgeschrieben:

 

Hitler fährt mit seinem Chauffeur übers Land. Plötzlich quieeetsch – papp – Ein Huhn überfahren! Wer soll es dem Bauern nur beibringen?

Hitler sagt seinem Chauffeur großmütig: „Lassen Sie mich mal machen, ich bin der Führer, der Bauer wird’s verstehen.“

Gesagt, getan, Hitler ab auf den Hof und kommt nach 1 Minute atemlos zurückgehetzt: Blaues Auge, Oberkiefer lädiert, den Hintern reibend. „Mist!“, ruft er, „schnell weg hier!“

Die beiden fahren eine Weile, plötzlich: quieeetsch! parramm – platsch! – ein Schwein überfahren! Hitler schaut den Chauffeur von der Seite an: „Jetzt gehen Sie aber mal!“

Der Chauffeur geht zum Bauernhof. Hitler wartet: 10 Minuten … 30 Minuten … Nach einer Stunde erscheint der Chauffeur: singend, freudestrahlend, die Taschen voller Geld und einen dicken Schinken unter seinem Arm.

„Ja mein Gott“, ruft Hitler, „was haben Sie dem Bauern denn gesagt?“
Chauffeur: „Heil Hitler, das Schwein ist tot!“

 


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: