Der Alltag von Lehrern in der Schule

beruf lehrerDer Lehrerberuf wird von vielen als „Traumberuf“ wahrgenommen. Jedes Jahr werden die selben Materialien präsentiert, im Unterricht regiert die Willkür, um 3 Uhr Nachmittags liegt der Herr Lehrer fein im Schwimmbad und die Schüler sind den Lehrpersonen eigentlich egal. So oder so ähnlich lauten weit verbreitete Meinungen über den Lehrer Job.

In dieser Doku der ARD kommen Lehrer zu Wort und berichten über ihre eigenen Einschätzungen zum Schulalltag und zum Lehrerberuf, ihre Methoden als „Dompteur“ Schüler unter Kontrolle zu halten, alltägliche Probleme im Schul-Alltag und eigene Konflikte mit sich selbst, dem eigenen Selbstbewusstsein und der Sensibilität der Schüler Schwächen von Lehrern zu finden und diese auszunützen.

Die Lehrer Doku versucht ein objektives Bild über Lehrer in der Schule zu zeigen. Dabei werden auch viele Probleme von Lehrern geschildert, was zeitweise den Eindruck erweckt die Lehrer sind mit nichts zufrieden und jammern nur in die Kamera. Fakt ist jedoch, dass es tatsächlich Anforderungen an Lehrer gibt, die gegeben sein müssen, ansonsten ist es klar, dass Lehrpersonen im Schulalltag nicht zurechtkommen. Physische Stärke, Präsentationsfähigkeiten, Selbstbewusstsein, Geduld, Gerechtigkeitssinn, Sensibilitäet, uvm.

All dies wäre eigentlich unabdingbar für Lehrer. Leider sind aber nicht immer alle Lehrer für diese Aufgaben geschaffen und stoßen deshalb naturgemäß an ihre Grenzen.

Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte wie der Beruf Lehrer aus Sicht der Lehrpersonen selber aussieht, der sollte sich diese ARD-Doku unbedingt ansehen. Sie dauert ca. 90 Minuten und ist leider etwas unscharf. Inhaltlich gibt sie aber einen recht guten Einblick in den Lehrerberuf.

ARD-Doku: Beruf Lehrer

Ich hab als Jugendlicher einmal das ausgezeichnete Buch von Peter Hoeg gelesen „Der Plan von der Abschaffung des Dunkels„, darin wird zitiert

„Die Schule ist ein System an das man glauben muss, um darin empor zu steigen, dem Licht entgegen.“

Es geht darum, dass man davon überzeugt sein muss, das man in der Schule einen „Veredelungsprozess“ durchläuft in dem man automatisch zu einem besseren Menschen wird, wenn man sich nur den gegebenen Richtlinien und Normen anpasst. Auch das Buch bzw. der Film „Die Welle“ von Morton Rhue schlagen in eine ähnliche Kerbe.

  • Macht Disziplin und Ordnung im Klassenzimmer tatsächlich bessere Menschen?!
  • Wie können oder sollen Lehrer sich in der Schule verhalten?

 


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Kommentare

13 Antworten zu „Der Alltag von Lehrern in der Schule“

  1. TV Auge

    Danke fuer diese interessante Doku!
    Fast haette ich gesagt: sehenswert – aber besser waere: HOERENSwert.
    Lange kann ich nicht das verschwommene Bild betrachten…

  2. Ja das Bild ist echt mies. Hab versucht es irgendwo anders zu finden. Wenn jemand eine bessere Version findet bitte bescheid geben, dann tausch ich das Video gerne aus. Fand aber die Schilderung des Lehreralltags recht gut gelungen und hab mich deshalb entschieden das Video trotz der Bildqualität einzustellen. Man kann es ja wie von TV-Auge vorgeschlagen auch als Hörspiel betrachten 😉

  3. Maria

    Ich finde es sehr bedenklich in welche Richtung das Bildungswesen geht und die Kommentare der Lehrkräfte
    sehr aufschlussreich. Jedes Mal wenn Neuwahlen anstehen heisst es, wir brauchen mehr Geld für die Bildung
    aber tatsächlich wird immer nur weiter gekürzt. Ich denke, dass es von den Politikern so gewollt ist, den Menschen
    ohne Bildung lassen sich leichter manipulieren.

    Sehr erschreckend finde ich die Einstellung mancher Eltern und was zu Hause dort eigentlich überhaupt noch
    für Werte und Normen vermittelt werden. In dem Abschnitt, wo es an einem Elternsprechtag um die Hausaufgaben
    geht kommen die Eltern nicht auf die einfachste Art, dass Problem zu lösen:

    – zu meiner Zeit 13 Jahre her) gab es Hefte, wo die Hausaufgaben eingetragen wurden mit Angabe der Seitenzahl des Buches und einer kurzen Beschreibung der Aufgabe. Diesen Eintrag hat der Lehrer kurz bei jedem nachgeschaut und der musste von den Eltern gegen gezeichnet werden. Soviel Zeit werden die Eltern ja noch finden und dann ist auch eine kurze Überprüfung seitens der Eltern ohne Ausreden des Kindes möglich.

  4. Kevin

    Eigentlich sind die Lehrer die Verlierer aller bisherigen Reformen. Früher waren die Kinder brutal unterdrückt worden. Geschlagen und gehorsamen Untertanen erzogen worden.
    Das alles hat man geändert. Nur hat man den Lehrern quasi kein Mittel mehr in die Hand gegeben, um effizient gegen Störer anzugehen. Und dann sitzen diese Gestalten im Auto und schreien auf dem Heimweg das Lenkrad an. Wieso? Weil sie hilflos den Schülern ausgeliefert sind. Und sein wir doch mal alle ehrlich, dass der Unterricht überhaupt noch in geordneten Bahnen verläuft ist allein dem guten Willen der Mehrheit der Schüler zu verdanken. Es liegt aber nicht im System. Wenn die Kinder gegen alle Lehrer so vorgehen würden wie bei den Schwachen, das System würde mit Toten enden. Mit Selbstmord bei Lehrern, oder mit Amokläufen – der Erzieher!

  5. Herr Schmidt

    Tach auch, ihr Nippelz. (Gruß an meine alten Le(e/h)rkörper)

    Der Film hört bei mir nach 1:02:41 auf, was ich ziemlich enttäuschend finde.

    Mittlerweile bin ich seit knapp 8 Jahren „Schulfrei“ – und ziehe genauso meinen Job durch, wie andere auch.

    Heute wird mir erst klar, WAS die einem damals EIGENTLICH beibringen wollten. Ich fand die Aussage des Lehrers interessant, welcher meinte – Respekt gebührt denen, die Respektieren. (Sinngemäß)

    Heutzutage – als potentieller „VATER“ sehe ich die Welt anders – und ich hoffe, dass ich mein „potentielles Kind“ vernünftig erziehen kann.

    Damals waren Le(e/h)rkörper Freiwild für mich, heute sehe ich das anders.

    Danke dafür, dass 90 % der aktiven lehrer ihre Arbeit GUT – bis BEFRIEDIGEND machen.

  6. Kathi

    Großen Respekt an alle Lehrer!!!

  7. sabot

    Mehrere Dinge werden klar:
    1. Die Eltern sind heute nicht mehr in der Lage ihre Kinder so zu erziehen, dass respektvoller Umgang und Disziplin möglich ist. Ausbaden sollen das die Lehrer.
    2. Lehrer sind völlig überfordert und nicht für solche Probleme ausgebildet.
    3. Es gibt zu wenige Möglichkleit zur Saktion underwünschten Verhaltens

    Über das geht mir das Gejammer einiger Lehrer schon ein wenig auf die Nerven. Wer sich nicht in der Lage sieht, sollte es mal in der Privatwirtschaft versuchen. Dort wird der Wind auch erheblich stärker….

  8. Miguel Rego Gomes

    „Ich bin der Stärkere und deshalb müssen wir es garnicht erst ausprobieren“ – traurig, das Lehrer eine solche Sichtweise haben. Schüler sind souveräne Bürger unseres Staates, nur eben in jungem Alter. Und intellektuell gesehen, sind viele Hauptschüler ihren Lehrern überlegen. Sie erkennen z.B. an der Rütlischule die spätere Perspektivlosigkeit in unserer rationaliserenden Volkswirtschaft, in der Maschinen Menschen ersetzen, die früher einfache Tätigkeiten ausgeführt haben. In Bochum hat die Fröbelschule(eine Sonderschule) bereits „Hartz-4 Kunde“ im letzten Schulfach eingeführt. So zynisch es klingt: Das ist REALISMUS! 🙁

    Miguel

  9. Dokumentarfilme online sehen « Arnaba’s Weblog

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  10. Jack

    Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich finde den pädagogischen Ansatz der Lehrer völlig verkehrt.

    Es ist einfach ein Kampf zwischen Eltern/Kindern und Lehrern, weil beide Parteien ihre Fehler auf die Gegenpartei abschieben.

    Würden die Lehrer tatsächlich einfach den Schülern erklären wozu sie überhaupt Hausaufgaben machen und wo der Zweck für die Schüler selbst in einer guten Schulbildung liegt, sodass sie es verstehen, sähe das ganze ganz anders aus.

    Auch diese Sinnfreien Notenstrafen für nichtgemachte Hausaufgaben sind alles Andere als ein Ansporn! Viel besser wäre es wenn Schüler, die tatsächlich ihre Hausaufgaben erledigen durch gute Noten bestärkt werden und solche die sie nicht machen einfach nach dem Motto: „Von Nichts kommt Nichts“, ohne positive Bewertung verbleiben.

    Die Note ergibt sich in jedem Fall aus mündlicher Mitarbeit und schriftlichen Leistungen. Ist jemand in der Lage das ohne Hausaufgaben mit sehr guten Ergebnissen zu bewerkstelligen, macht es doch absolut keinen Sinn demjenigen die Noten schlichtweg zu verderben nur aufgrund einer veralteten und versteiften Arbeitsmoral.

    In der UNI fragt auch niemand nach Hausaufgaben. Es gibt Arbeiten die zu Hause erledigt werden und wenn sie zum gegebenen Termin nicht abgegeben werden, so gilt das ganze einfach als „nicht bestanden.“
    Aber da jetzt die Kinder noch unnötig unter Stress zu setzen macht wirklich keinen Sinn, denn wenn sie nicht selbst verstehen wozu sie ihre Aufgaben machen sollen, nützt erzwingen auch nichts.

    Auch solche veralteten Methoden, wie die Notierten Hausaufgaben abzeichnen zu lassen sind einfach nur Zeitverschwendung. Im endeffekt zählen doch ausschließlich die Noten, die durch mündliche Beteiligung und den Ergebnissen der Arbeiten entstehen. Und wenn die Schüler da dann nichts leisten können weil sie ihre Hausaufgaben nicht machen, dann werden sie das auch von selbst merken.

  11. Arikarian

    Ich bin nicht mit allem einverstanden, was „Jack“ am 11. August 2008 geschrieben hat.
    Kindern fehlt in einigen Dingen einfach die Einsicht. Es gibt genug Beispiele, in denen Kindern gezeigt werden muss, dass dieses oder jenes gemacht werden muss (z.b. die tägliche Zahnpflege). Dies sollte geschehen, indem man den Kindern erklärt, warum sie dies tun sollen. Aber was, wenn sie es trotz der Erklärung nicht machen???
    Einfach warten, bis ihnen die Zähne im Mund verfaulen? Natürlich nicht!!!

    Mit den Hausaufgaben ist es ähnlich. Nicht alle Schüler haben verstanden, warum Hausaufgaben gemacht werden müssen (obwohl es ihnen erklärt wurde.) Ob nun nicht gemacht Hausaufgaben mit einem „ungenügend“ oder gemachte Hausaufgaben mit einem „sehr gut“ benotet werden sollten, kann sehr wohl zur Diskussion gestellt werden. Aber ich denke, die Belohnung für gemachte Hausaufgaben kommt in der nächsten Klassenarbeit. Ebenso die Abstrafung für nicht gemacht.

    Außerdem dienen Hausaufgaben ja nicht nur zur Beschäftigung der Schüler am Nachmittag. Oftmals dienen sie dazu, Inhalte, die aus Zeitgründen im Unterricht erklärt, aber nicht vertiefend eingeübt werden konnten, zu festigen.
    Desweiteren werden Hausaufgaben auch gegeben, um die kommenden Schulstunden vorzubereiten. Texte sollen gelesen werden, damit die Unterrichtszeit effektiv und sinnvoll genutzt werden kann. Bestimmte Aufgaben sollen gelöst werden (oder es soll versucht werden, diese Aufgaben zu lösen), um ein Problembewußtsein bei den Schülern zu schaffen, auf das in der nächsten Unterrichtsstunde aufgebaut werden kann.
    Es gibt einen ganzen Zettel voll Möglichkeiten, wozu Hausaufgaben eingesetzt werden können und warum es nötig ist, dass diese auch von den Schülern gemacht werden.

  12. Babs

    Die Lehrer Doku versucht ein objektives Bild über Lehrer in der Schule zu zeige.

    – Bei einem Versuch ist es dann auch geblieben. Es gibt unterschiedliche Schulformen mit unterschiedlichen Problemen. So unterschiedlich wie die Schüler, so unterschiedlich auch die Lehrer. Engagement sucht man meist vergebens. Software wie Klassendozent die Klausuren automatisch erstellen sind genau so Alltag, wie das Missbrauchen der Schulzeit für Korrekturen. Schulzeit die dem Schüler zusteht.

    Im Referendar ist man natürlich mehr unter Strom, da weiß man auch noch nicht wie der Hase läuft.
    In Hauptschulen hat man mehr mit den Kindern und deren Benehmen zu kämpfen, dort sind starke Persönlichkeiten gefragt.

    Physische Stärke, Präsentationsfähigkeiten, Selbstbewusstsein, Geduld, Gerechtigkeitssinn, Sensibilität, etc. pp
    ist gefragt, aber meist nicht gegeben. Vieles davon ist auch subjektiv.

    Die Objektivität von Lehrer bezüglich ihres Berufes ist natürlich nicht gegeben. Ein Mehrverdienst macht aus dem schlechten Lehrern weder gute – und aus den engagierten Lehrer mit wenig Zeit, einen engagierten mit viel Zeit.

  13. Babs

    Das Prinzip welches hier zu Grunde liegt ist vergleichbar mit den Ärzten. Dort verdienen einige 256.000€ im Jahr und andere deutlich weniger. Der Topf aus dem bezahlt wird ist aber so prall gefüllt, dass jeder Arzt einen Schnitt von 156.000€ im Jahr machen könnte. Ohne Privatpatienten. Anstelle es gerecht aufzuteilen will man noch mehr Geld hineinspühlen. Bezahlen darf das Proletariat.

    Anstelle also den guten Lehrern mehr Zeit und Prämien einzuräumen sollen auch die schwarzen Schafe ( und das ist meiner Einschätzung nach die Mehrheit) belohnt werden ?!? Wenn ein Fließbandarbeiter vor einem Mitarbeiter mit seinem Werkstück fertig ist, dann nimmt er sich ein neues.

    Die Frage ist wie lange arbeiten sie und was bekommen sie ausgezahlt. Als ob heutzutage jeder seine Überstunden ausbezahlt bekommt. Schön wäre es. Viele nehmen ihre Arbeit mit nach Hause. Das schöne bei Lehrern, es findet keine Kontrolle vom Dienstherr statt. Man hat keine Deadline und Quantität und Qualität sprüfungen die einen stressen.

    Sollen sie morgens alle um 7:30 Uhr antreten und ihre 8 Stunden am Tag dort arbeiten, dort ihre Vor- und Nachbereitungen etc,pp erledigen. Aus Sicht der wären das ja dann ein bessere Zustand. Alles was man nicht am Arbeitsplatz schafft wird dann, wie bei vielen anderen Arbeiten, zu Haus erledigt. Die Menge und Qualität der geleisteten Arbeit müsste dann wie in der freien Marktwirtschaft kontrolliert werden. Also ich wäre dafür.